ULRISSA LUND

Obertonsängerin

Bei jedem Geräusch und in jedem Klang schwingen Obertöne mit und geben diesem erst seine qualitative Klangfarbe. Oft werden sie kaum bewusst wahrgenommen. Aber wenn Sie einmal einen Gong anschlagen, werden Sie die Klangvielfalt, die in einem Ton enthalten ist, deutlich hören.

Nicht verwechseln darf man die Obertonstimme mit der Kopfstimme, dem so genannten Falsettgesang. Die Grundtöne werden in der Bruststimme erzeugt und die Obertöne werden aus dem einzelnen Grundton mit verschiedenen Techniken herausgefiltert und hörbar gemacht.

Im europäischen Oberton-Gesang sind zwei Töne gleichzeitig hörbar: der Grundton und einzelne glasklare Obertöne. Verschiedene Techniken der Zunge gestatten eine Brillanz und Intensität der Obertöne, so dass diese wesentlich lauter als der Grundton erklingen und als eigene Melodiestimme genutzt werden können.

Als eine der ältesten und ursprünglichsten Gesangsformen ist der Obertongesang vielen Völkern der Erde bekannt, - von den tibetischen Mönchen bis hin zu den Eskimos oder den australischen Ureinwohnern. Man nimmt an, das die Musikinstrumente eine unvollkommene Nachempfindung – Nachbau- dieser Tontechniken ist.

Wer bereit ist, aus der eigenen, meditativen Stille heraus Klänge als Schwingungsfelder wahrzunehmen, kann diese als positive stärkende Energieträger erleben. Es entfaltet sich eine in uns ruhende Energie und Harmonie.

Der stetige, über längere Zeit gleichbleibende Grundton beim Obertongesang führt in die Tiefe, hinter die Oberfläche der Melodie. Die Obertöne entfalten ihre ganze Schönheit und Macht in der Stille des eigenen Innenraumes, beim Sänger wie auch beim Zuhörer - sie führen zur inneren Wahrnehmung, zur Meditation.

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